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Herzlichen Dank an alle Mitarbeiter:innen

Die Stiftung KBZO ist stabil unterwegs

 

„In unserem Bewusstsein hat jeder Mensch ein Recht auf Entwicklung seiner individuellen Fähigkeiten in sozialen Bezügen.“

– Aus unserem Leitbild

 

Diese Grundhaltung ist seit über 55 Jahren das Fundament unserer Arbeit. Wir gestalten und entwickeln hierbei individuelle Lebensräume, Lebensqualitäten und Lebensperspektiven für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung. Rund 1.000 Mitarbeiter:innen setzen dies mit einem hohen Maß an Engagement und Fachlichkeit an 29 Standorten in vier Landkreisen Tag für Tag mit Überzeugung um. Unsere Arbeit ist hierbei, trotz eines sich permanent verändernden Umfelds und vieler interner wie externer Herausforderungen eine sehr schöne und vor allem sinnstiftende Aufgabe, die uns positiv antreibt und mit Stolz erfüllt.

Was mir wichtig war

Blick auf das vergangene Jahr

Im Jahr 2023 standen die Vorbereitungen und Verhandlungen für die Umstellung unserer sämtlichen Angebote für erwachsene Menschen mit Behinderung (Geschäftsbereich Wohnen und Leben) auf das Bundesteilhabegesetz (BTHG) im Vordergrund.

Deutlich gestiegene Kosten für Energie, Waren und Dienstleistungen stellen auch uns wirtschaftlich vor große Herausforderungen. Gleichzeitig ergeben sich zum Beispiel durch die BTHG-Umstellung und eine personenzentrierte Teilhabeleistung höhere Personalbedarfe, welche in einem weiterhin schwierigen Arbeitsmarkt mit viel Aufwand akquiriert werden müssen.

Neben den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in der Behindertenhilfe wie der Umsetzung des BTHG sowie der Inklusion im Bildungsbereich haben uns im Jahr 2023 intensiv die Themen Personalgewinnung und -bindung, Qualitätssicherung, Digitalisierung, wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie Profilentwicklung beschäftigt. Daneben haben wir einen wichtigen, internen Entwicklungsprozess gestartet und uns mit der zukunftsgerichteten Struktur und den Aufgabenzuschnitten unserer Zentralen Dienste und den Stabsbereichen beschäftigt. Es hat uns außerdem sehr gefreut, dass wir zum 01.11.2023 die mit Bundesmitteln geförderte Projektstelle “Klimaschutzmanagement” erfolgreich besetzen konnten. Auch konnte im Jahr 2023 das Leitbild der Stiftung KBZO aktualisiert und an das neue Corporate Design angepasst werden. Als Wegweiser für das gemeinsame Arbeiten und Zusammenleben in der Stiftung KBZO liegt das neue Leitbild druckfrisch vor und steht selbstverständlich auch auf der neuen Homepage zur Verfügung.

All das ist nur als Teamleistung möglich. Daher möchte ich an dieser Stelle vor allem Danke sagen für die engagierte Arbeit unserer Mitarbeiter:innen, für deren tägliches Engagement und den hohen Einsatz für unsere Kinder, Jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Behinderung. Ich möchte mich aber auch bei unseren Angehörigen und Familien bedanken, für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit, ebenso bei allen weiteren Partnern in den Behörden, Verwaltungen und Verbänden. Auch unseren treuen Spendern gilt ein großer Dank. Ohne ihre regelmäßige Unterstützung wären viele kleine und große Projekte nicht möglich. Last but not least möchte ich auch für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat einschließlich unserem Elternverein “Hilfe für Körper- und Mehrfachbehinderte” herzlich Danke sagen.

 

All das ist nur als Teamleistung möglich. Daher möchte ich an dieser Stelle vor allem Danke sagen für die engagierte Arbeit unserer Mitarbeiter:innen, für deren tägliches Engagement und den hohen Einsatz für unsere Kinder, Jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Behinderung. Ich möchte mich aber auch bei unseren Angehörigen und Familien bedanken, für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit, ebenso bei allen weiteren Partnern in den Behörden, Verwaltungen und Verbänden. Auch unseren treuen Spendern gilt ein großer Dank.
– Dirk Weltzin

Nach vorne

Ausblick und Ziele

Die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, im Sach- wie Personalkostenbereich, stellen auch im Jahr 2024 eine große Herausforderung dar und wir benötigen von der öffentlichen Hand auch in Zukunft eine angemessene und auskömmliche Finanzierung unserer gesellschaftlich wichtigen Angebote für Menschen mit Behinderung!
Deshalb sind die Verhandlungen und angestrebten Leistungs- und Vergütungsvereinbarungen bei der BTHG-Umstellung in unserem Geschäftsbereich I Schulen und Kinderbetreuung ein zentral wichtiges Ziel für 2024.
Die demografische Entwicklung, welche die Personalgewinnung und -bindung weiterhin sehr anspruchsvoll macht, wird uns weiter fordern. Wir werden hier unsere Aktivitäten und Konzepte fortlaufend überprüfen und weiterentwickeln müssen, jedoch müssen auch die politischen wie gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zur langfristigen Stärkung des Arbeitsmarkts, gerade im Sozial- und Gesundheitswesen, weiter verbessert werden.

 

 

Im Jahr 2024 werden wir den begonnenen Organisationsentwicklungsprozess Schritt für Schritt umsetzen und andererseits notwendige Innovationsprozesse wie Digitalisierung, Personalkonzepte, Klimaschutz sowie unsere hohe Qualität in der pädagogischen Arbeit weiterführen und ausbauen.

Dank der wertvollen Kompetenzen und des großen Engagements unserer Mitarbeiter:innen sowie unserer hohen fachlichen Qualität sind wir überzeugt davon, mit klaren Zielen, Offenheit und Transparenz in der Führung die vor uns liegenden Herausforderungen und Aufgaben auch in Zukunft für alle Menschen in der Stiftung KBZO erfolgreich zu gestalten und zu bewältigen.

 

„Die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, im Sach- wie Personalkostenbereich, stellen auch im Jahr 2024 eine große Herausforderung dar und wir benötigen von der öffentlichen Hand auch in Zukunft eine angemessene und auskömmliche Finanzierung unserer gesellschaftlich wichtigen Angebote für Menschen mit Behinderung!”
– Dirk Weltzin

E-Schüler – Ende gut, alles gut

Gut Ding will Weile haben – so könnte man einen Vorgang charakterisieren, der den Aufsichtsrat und den Vorstand der Stiftung über einen Zeitraum von über sechs Jahren (!) beschäftigt hat und der im Laufe des Jahres 2023 endlich erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Als das Regierungspräsidium Tübingen 2018 quasi über Nacht ankündigte, rund drei Millionen Euro für unsere E-Schüler nicht erstatten zu wollen, war klar, dass diese Forderung die Stiftung ins finanzielle Mark treffen würde. Eine Klageerhebung vor dem Verwaltungsgericht und jahrelange Verhandlungen endeten schließlich mit einem für die Stiftung sehr guten Kompromiss. Mein besonderer Dank für das Entgegenkommen des Landes geht an dieser Stelle an die Verantwortlichen im Regierungspräsidium Tübingen, namentlich an den Regierungspräsidenten, Klaus Tappeser, sowie an den Amtschef im Kultusministerium, Ministerialdirektor Daniel Hager-Mann.

Finanzen

Die Finanzen und der Fachkräftemangel – wie ein roter Faden zogen sich diese beiden Themen durch so gut wie alle Aufsichtsratssitzungen im Berichtsjahr. Die finanzielle Situation ist auch nach Corona extrem angespannt. Die Stichworte dazu sind allgemein bekannt und bedürfen keiner größeren Erläuterung: Ukraine-Krieg, hohe Energiepreise als Folge davon, Inflation, berechtigterweise gute Tarifabschlüsse für die Beschäftigten als Konsequenz daraus. Das alles hat natürlich nicht gerade zu besonders guten Haushaltszahlen beigetragen. Konkret: Der Jahresabschluss 2023 endete leider mit einem Defizit von rund 1,5 Millionen Euro und es steht zu befürchten, dass auch die nächsten zwei Jahre finanziell nicht einfacher werden. Mehr noch: Weil es seit geraumer Zeit deutlich weniger Freiwillige für den Bundes-freiwilligendienst sowie FSJ-ler gibt, müssen Sozialunternehmen, auch das KBZO, professionelle und damit deutlich besser bezahlte Kräfte einstellen. Dass damit auch die Ausgaben steigen, liegt auf der Hand. Ich persönlich bin, nicht nur deshalb, zu der Auffassung gelangt, die Einführung eines sozialen Pflichtjahres für alle wäre die richtige Antwort auf diese Herausforderung.

Insgesamt werden die Verantwortlichen der Stiftung alles daransetzen, die Einnahmen zu erhöhen und die Ausgaben zu begrenzen. Ich bin sicher, dass wir eine Trendumkehr schaffen werden.

Fachkräftemangel

Auch das andere große Thema, der Fachkräftemangel, brennt dem Aufsichtsrat auf den Nägeln. Das Thema ist zwar ein bundesweites und es scheint Branchen übergreifend zu sein. Aber das ist natürlich kein Trost, wenn – konkret wegen Personalmangels – zum Beispiel die Öffnungszeiten unseres Kinderhauses Wirbelwind reduziert werden müssen. Für manche Eltern, die keine Alternativen haben, ist das ein gravierender Vorgang. Das neue Bundesgesetz, das die Anwerbung von Beschäftigten aus Nicht-EU-Ländern erleichtert, trägt zum Glück erste Früchte. Mitarbeitende aus Marokko oder Kasachstan bereichern seit geraumer Zeit die kulturelle Vielfalt der KBZO-Arbeitswelt. Darüber hinaus wird das strategische Handlungsfeld „Personalgewinnung, Personalbindung und Personalentwicklung“ intensiv bearbeitet und mit hoher Priorität versehen. Den Fachkräftemangel konsequent angehen, das ist das Bohren von einem ganz dicken Brett, aber die Stiftung hat erste Schritte in die richtige Richtung getan.

Bundesteilhabegesetz

Zur hohen Arbeitsintensität hat auch 2023 die weitere Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes beigetragen. Für den Geschäftsbereich II, Wohnen und Leben, konnten intensive Verhandlungen mit den Kostenträgern weitgehend abgeschlossen werden. Die Verhandlungen im Geschäftsbereich I, Schulen und Kinderbetreuung, dauern an, weil  unter anderem das vorgegebene Bemessungssystem höchst kompliziert und die Gefahr real ist, dass die Mehraufwendungen teilweise gar nicht bei den Betroffenen ankommen. Es besteht auch der Eindruck, dass die Kostenträger noch stärker als zu Beginn des Umsetzungsprozesses die Sorge umtreibt, die angestiegenen Ausgaben bei der Eingliederungshilfe könnten die kommunalen Haushalte überfordern. Die Landesregierung hat im Jahr 2019 zwar die Bereitschaft signalisiert, die kommunalen Mehrkosten zu übernehmen. Allerdings liegen beide Seiten bei der Einschätzung der voraussichtlichen Mehrkosten massiv auseinander.  Während das Land von 71 Millionen ausgeht, rechnen die kommunalen Spitzenverbände mit ca. 350 Millionen Euro! Man darf gespannt sein, wie das ausgeht.

Organisationsentwicklung

Verwaltungsstrukturen sollten gelegentlich auf den Prüfstand: Sind sie noch zeitgemäß? Vor dem Hintergrund des Ausscheidens des damaligen Geschäftsbereichsleiters „Zentrale Dienste und Finanzen“ hat der Aufsichtsrat den Vorstand beauftragt, die bestehende Organisationsstruktur zu überprüfen. In einem mehrmonatigen Prozess mit externer Begleitung wurde auf der Basis einer Stärke-Schwäche-Analyse und in Form von mehreren Workshops eine neue Organisations- und Führungsstruktur erarbeitet. Der Aufsichtsrat hat sich am 28. Januar 2024 in einer Klausursitzung mit den vorgeschlagenen neuen Strukturen ausführlich beschäftigt und ihnen zugestimmt. Die sich daraus ergebenden Maßnahmen werden Schritt für Schritt umgesetzt. Der Aufsichtsrat ist überzeugt davon, dass mit der neuen Aufstellung die passende Grundlage für alle anstehenden Herausforderungen der kommenden Jahre geschaffen wird und bedankt sich bei allen Beteiligten für den überaus konstruktiven Prozess.

Fazit

Das zurückliegende Jahr 2023 war spannend, ereignisreich und herausfordernd. Ohne ein gutes Arbeitsklima und ohne die Bereitschaft aller Mitarbeitenden sich in anspruchsvolle Arbeitsprozesse engagiert einzubringen wäre das nicht leichte Jahr 2023 noch erheblich schwieriger gewesen. Deshalb gilt mein ganz herzlicher Dank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung. Ein besonderer Dank ergeht an die Kolleginnen und Kollegen im Aufsichtsrat für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sie haben in enger Abstimmung mit den Führungskräften der Stiftung dafür gesorgt, dass unser KBZO auch in schwierigen Zeiten mit Zuversicht in die kommende Zeit starten kann.

 

„Zur hohen Arbeitsintensität hat auch 2023 die weitere Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes beigetragen. Für den Geschäftsbereich II, Wohnen und Leben, konnten intensive Verhandlungen mit den Kostenträgern weitgehend abgeschlossen werden.”
– Gerd Weimer